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#1 |
MFF Experte für Pistolen der dt. Truppen im II. WK
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Ort: NRW
Beiträge: 8,221
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Hallo zusammen,
in sehr vielen Heeresdienstuhren verrichtet als Werk das so genannte "Wehrmachtskaliber" AS 1130 seinen Dienst. Das es sich bei der Bezeichnung "Wehrmachtkaliber" nicht um einen Hinweis zur Verwendung bei der Wehrmacht sondern um einen Namen für ein Werk im Durchmesser von 13 Linien 1.) (13''' = 29,33 mm) handelt, dass vorzugsweise in militärisch verwendete Uhren verbaut wurde, dürfte dem interessierten Uhrenliebhaber bekannt sein. Der Name täuscht also, da dieses Werk auch in den militärischen Uhren anderer Armeen seinen Dienst genau so verrichtet, wie in vielen zivilen Uhren. Dennoch erfüllt dieses Werk die Anforderungen hinsichtlich der robusten Verwendung beim Militär. Gerade in den letzten Wochen habe ich mich mit der Reparatur einiger Uhren mit dem AS - Werk 2.) beschäftigt und bei der Ersatzteilsuche eine mir bisher nicht bekannte Variantenvielfalt des Werkes AS 1130 feststellen können. Nicht jedes Ersatzteil passt also in jedes Werk! Dies brachte mich nun auf die Idee, die Varianten des Werkes hier in einem eigenen Thread vorzustellen. Zur der Erklärung der technischen Unterschiede hat Holger (Uhrmacher) mir gerne seine Unterstützung zu diesem Beitrag zugesagt. Ziel soll es sein, das passende Werk zur Dienstuhr, auch rein optisch schon, erkennen zu können. Ich werde nach und nach Fotos von den mir zur Verfügung stehenden Werkvarianten einstellen. Gruß Friedhelm NS. Link zu Werkfotos: Ranfft1 Ranfft2 watch-wiki 1.) alte Uhrmachermesseinheit 1''' = 2,2558 mm 2.) AS = Rohwerke - Fabrikant Adolph Schild, der Bruder des ETA – Werk Gründers, Urs Schild, eröffnet 1896 unter dem Firmennamen A. Schild S.A. in Grenchen seine eigene Rohwerkeproduktion.
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Sammelschwerpunkt Pistolen der deutschen Truppen im II. WK mit Zubehör und Dokumente. Militärische Dienstuhren deutsch aus dem II. WK. Suche Pistolentaschen der Wehrmacht und Waffenzubehör einschließlich Dokumente. Suche auch ständig alte Automatik- und Wehrmachtsuhren. Auch in defektem Zustand.
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#2 |
MFF Experte für Pistolen der dt. Truppen im II. WK
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Die nachfolgende Werkvariante des Werkes AS 1130 möchte ich als die Standartvariante in Heeresuhren bezeichnen.
Werkdaten: Werkgröße in Linien: 13 Werkgröße in mm: 29,33 mm Werkhöhe in mm: 3,83 mm Anzahl der Steien: 15 Halbschwingungen pro Stunde: 18.000 Stoßsicherung: Shock - Resist, Incabloc oder ohne Stoßsicherung Hemmung: Anker Aufzug: Kupplungsaufzug Sekunde: kleine Sekunde Das nachfolgende Bild zeigt wohl die am häufigsten anzutreffende Werkvariante in der Heeresuhr. Man beachte hier den Herstellernamen als Schriftzug mit blauer Farbe auf dem Sperrad. Werk mit Shock-Resist Stoßsicherung. Bisher überwiegend in Dienstuhren D.H. anzutreffen. Nachfolgend nun das Werk aus einer "Helios D.H.". Die Werkoberfläche verfügt über einen feinen Streifenschliff, die Lagerstein befinden sich in eingepressten Chatons. Das Sperrad bleibt unsigniert. Jetzt zu einem Werk aus einer "Phenix D.H.". Zu beachten sind die geänderte Stoßsicherung (Incabloc) und der Wellenschliff auf der Werkoberfläche. Werk nicht unsigniert. Wegen der Incabloc - Sicherung noch die Zifferblattseite des Werkes: Weiter das Werk aus einer "Tritona D.H.". Hier haben wir ein einfaches Standartausführung ohne Signierung. Weiter geht es mit einem Werk aus einer "Mimo D.H.". Beachtenwert: geänderter Kloben für Ankerrad und wieder Incabloc - Sicherung. Das Sperrad wurde signiert. Nun 2 Werkvarianten aus zivilen Uhren, die ich aufgrund der fehlenden Stoßsicherung einer Vorkriegsfertigung zuschreiben möchte, obwohl einige Details wie bei Werken aus Nachkriegszeiten aussehen. Nr.1 - vergoldet Nr. 2 die details und noch die Zifferblattseite Abschließen möchte ich die Werke aus der Vorkriegsproduktion mit einem Werk aus einer mir bisher unbekannten Dienstuhr. Aus der Uhr wurden die dienstlichen Kennungen heraus geschliffen, es dürfte sich aber mit großer Wahrscheinlichkeit um eine ehemalige britische Dienstuhr handeln. Das Werk wird signiert mit "Freco". Die 15 Steine können eigentlich auch nicht zutreffen. An dieser Stelle möchte ich zunächst die Vorstellung der AS 1130 Werkreihe aus Vorkriegsproduktion beenden. Sollte jemand noch ein Werk mit starker Abweichung zur Verfügung haben, wäre ich für gute Bilder dankbar und würde dieses Werk hier gerne noch aufnehmen wollen. Anmerkungen und Kommentare sind ausdrücklich erwünscht! ![]() ![]() Gruß Friedhelm NS. Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt! Verwendung für kommerzielle Zwecke ausgeschlossen!
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#3 |
MFF Experte für Pistolen der dt. Truppen im II. WK
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Wie bereits angekündigt, kann ich heute 3 typische Werke des so genannten Wehrmachtskalibers aus gesicherter Nachkriegsproduktion vorstellen. Zudem noch ein viertes so genanntes Wehrmachtskaliber von Unitas, dem das AS – Werk als Vorlage gedient hat und das es als Vorkriegswerk nicht gegeben hat.
Ranfft hatte bereits in seinem Archiv erwähnt, dass auch noch zur Nachkriegszeit Werke ohne Stoßsicherung hergestellt worden seien. Dies erschien mir zu unlogisch, um diese Aussage einfach zu übernehmen. Nun muss ich die von Ranfft getroffene Aussage bestätigen. Tatsächlich wurden auch in der Nachkriegszeit noch Werke ohne Stoßsicherung hergestellt. Der Sinn für solche Aufträge hat sich mir noch nicht erschlossen? Sehr viel günstiger dürften diese Werke, abweichend vom Nachkriegsstandart, nicht mehr gewesen sein. Markante Merkmale einer Nachkriegsfertigung sind eine gemeinsame Räderbrücke für alle Räder, ein Lagerstein für das Großbodenrad, (Mittig im Werk) und verschraubte Lagersteine auf den Brücken. Ansonsten scheint es die anderen Varianten vor als auch nach dem Krieg gegeben zu haben. Die einzelnen Bilder werde ich wieder entsprechend kommentieren. Gruß Friedhelm Die Werke im einzelnen: Dieses Werk stammt aus einer Aristo 1130 und dürfte nach meiner Einschätzung in den späten 60ziger bis Anfang 70ziger Jahre gebaut worden sein. Diese Werkvariante kann jeder leicht als Nachkriegsfertigung erkennen, da es dieses Werk mit einer gemeinsamen Werkbrücke für alle Räder in der Vorkriegszeit nicht gegeben hat. Hier noch einmal Details des Werkes Und natürlich auch die Zifferblattseite des Werkes, die für den Uhrmacher mit der charakteristischen Winkelheberfeder als Merkmal zur Identifizierung des Werkes unverzichtbar wird. Zumindest in den Fällen, wo die Kaliberbezeichnung nicht auf der Werkrückseite gefunden werden kann. Weiter geht es mit einem vergoldeten Werk aus einer Omikron, dessen Herstellung ich Mitte der 60ziger Jahre schätzen würde. Dieses bemerkenswerte Werk mit 21 Lagersteinen laut Werkaufschrift und 3 verschraubte Lagersteine hat keine Stoßsicherung. Als Nachkriegswerk an der Vergoldung, den verschraubten Lagersteinen, der Markung seitlich unter der Unruhe und den 21 Rubis leicht als Nachkriegswerk zu erkennen. Detailfoto vom Omikron Und hier noch die Zifferblattseite des Werkes aus der Omikron Als nächstes folgt das Rotvergoldete Werk aus einer Rex. Dieses Werk hat mit dem Kloben fürs Ankerrad wieder eine gewisse Ähnlichkeit mit den Vorkriegswerken. Das Nachkriegswerk erkennt man an dem Ankerstein für die Welle des Großbodenrades. (Also genau mittig im Werk) Weitere Hinweise auf die Nachkriegsfabrikation sind die Markung seitlich unter der Unruhe, der Verschraubte Lagerstein fürs Ankerrad und ein Rotvergoldetes Dienstuhrenwerk kam mir bisher auch noch nicht unter. Werkabschnitte im Detail: und die Zifferblattseite: im Detail: Nachfolgend zeige ich das Werk aus einer AU mit dem klingenden Namen "Wehrzeit" und ebenfalls ein Wehrmachtskaliber. Dieses mal jedoch von Unitas anstatt von AS. Auch wenn es sich um einen anderen Werkhersteller und auch um ein anderes Werk handelt, kann es die Ähnlichkeit mit dem AS - Werk nach meiner Meinung nicht verleugnen. Werkdetail: und noch die Zifferblattseite, die deutlich vom AS - Werk abweicht: Wer z.B. wissen will, wie die Dienstuhren zu den Werkvarianten im ersten Teil aussehen, kann sich im Forum bestens informieren. Da es sich hier um allesamt Werke aus ziviler Nachkriegsproduktion handelt, zeige ich nachfolgend die Uhren zur Orientierung. Es handelt sich um Uhren, die nicht aufgearbeitet wurden und überwiegend nur der Ersatzteilgewinnung dienen. Wie immer sind Anmerkungen und Fragen erwünscht.
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#4 |
MFF Experte für Dienstgläser
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Sorry für die Worte, aber das ist einfach nur obergeil!!
Herzlichen Dank! Dadrauf habe ich immermal gehofft. Als Amateurfummler, Uhrmacher wäre zuviel das Guten, bringt mich das wirklich weiter. Können wir sowas auch für Fliegeruhren (Hanhart und Tutuima) machen?? Viele Grüße, Joachim Geändert von alti63 (21.06.2011 um 20:54 Uhr) |
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#5 |
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Hallo Friedhelm, einfach super was Du dir da für Arbeit aufbürdest, Hut ab!!!
Gruß Micha |
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#6 |
MFF Experte für Dienstuhren
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Hallo Friedhelm,
perfekt fotografiert und dokumentiert. Dankeschön für deine Mühe. Spitzenbeitrag. ![]() mfg christoph
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Things are never quite the way they seem.... Suche alles zur 30. SS-Standarte "Adolf Höh" Bochum und zur 116. PD (Windhund-Division) |
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#7 |
MFF Experte für Dienstuhren
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Hallo Friedhelm,
ich ergänze mal mit meinen 7 AS1130? Werken.. Du kannst ja schauen, was du davon gebrauchen kannst (die Fotos sind allerdings bei Weitem nicht so professionell wie deine). Den Rest bitte einfach löschen. Bild 1 und 2: Felco Bild3: Glycine Bild 4 und Bild 5: 2 verschiedene Helios Bild 6: Leonidas Bild 7: Nisus Bild 8: Phenix mfg christoph @Holger: Ja, du darfst die auch gerne in watch-wiki verwenden. ![]()
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Things are never quite the way they seem.... Suche alles zur 30. SS-Standarte "Adolf Höh" Bochum und zur 116. PD (Windhund-Division) Geändert von k02c271 (22.06.2011 um 08:20 Uhr) |
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#8 |
MFF Experte für Pistolen der dt. Truppen im II. WK
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Hallo Christoph,
vielen Dank für Werkfotos zum Vergleich. Die Werke decken sich nach Hersteller mit den von mir oben eingestellten Fotos. Wir haben also den Standart des verbauten Werkes somit bestätigt. ![]() ![]() Ich lasse deinen Beitrag deshalb gerne als Ergänzung hier stehen. In meiner Betrachtung der Werke habe ich die AS - Kennung bisher außer Betracht gelassen. Die Werke haben die Bildmarke und die Kaliberbezeichnung an unterschiedlichen Stellen auf dem Werk angebracht. Bisher hatten alle von mir untersuchten Werke aber eine Bildmarke, auch wenn sich diese manchmal hinter dem Zifferblatt verbirgt und sich damit dem Blick des normalen Sammlers, der nicht selber schraubt, entzieht. Gruß NS. Die Werke Nr. 1,3, und 6 rechne ich dem einfachen Standartwerk zu. Friedhelm<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com<img src=" /><o:p></o:p>
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#9 |
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Hallo zusammen,
vielen herzlichen Dank für die anerkennenden Worte! Holger wird noch zum späteren Zeitpunkt etwas zu der unterschiedlichen Technik schreiben. Zurzeit arbeit er auch parallel zur diesem Beitrag die Seite im Watsch - Wiki auf. Ich werde noch den Block der Werke aus Nachkriegszeit oben vervollständigen. Ist leider tatsächlich etwas Aufwand, da ich die Werke erst aus den entsprechenden Uhren ausbauen muss und dann man besten bei Tageslicht fotografieren. Hierzu treibt mich jetzt euere Anerkennung wieder zustätzlich an! ![]() ![]() Gruß Friedhelm http://watch-wiki.org/index.php?titl...amilie_AS_1130
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#10 |
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Hallo Friedhelm, hier mal eins aus einer Sylvana.
Gruß Micha |
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